Zeitwertkonten – Nutzungsmöglichkeiten und Chancen in der modernen Arbeitswelt
Zeit gewinnt für die Menschen heute eine immer größere und vielfältigere Relevanz. War vor allem das Berufsleben in der Vergangenheit für die meisten Beschäftigten relativ klar und einheitlich durch die jahrelange Arbeit im selben Beruf und für einen einzigen Arbeitgeber strukturiert und ebenso klar durch die abendliche Freizeit und den Jahresurlaub unterbrochen, verlaufen Berufsbiographien heute und sicher auch in Zukunft deutlich heterogener. Sie weisen mehr Berufsstationen und mehr Zeiträume ohne eine Berufstätigkeit auf. Dadurch verläuft die beruflich aufgewendete Zeit ebenso unterschiedlich. So wollen viele Beschäftigte aus individuellen Gründen längere Auszeiten vom Beruf nehmen oder zeitweise kürzer treten, während sich ältere Arbeitnehmer gleitende Übergänge in den vorzeitigen Ruhestand wünschen, zum Beispiel im Sinne einer Teilzeitregelung. Jüngere planen, eine zusätzliche Qualifikation zu erwerben oder die Kindererziehung paritätisch aufzuteilen, die ältere Generation muss sich eventuell um pflegebedürftige Angehörige kümmern.
Somit steigt seitens der Arbeitnehmer die Nachfrage nach personalpolitischen Instrumenten, die solcherart veränderten Lebensentwürfen Rechnung tragen. Dabei ist unklar, wie viele Betriebe beispielsweise Zeitwertkonten im Sinne des SGB IV als vornehmlich für solche Zwecke konzipiertes und seitens des Gesetzgebers gefördertes Modell anbieten. Die wenigen bislang vorliegenden Untersuchungen zu diesem Thema kommen zu der Erkenntnis, dass Zeitwertkonten zwar in vielen Konzernen etabliert sind, aber im Mittelstand bislang kaum Anwendung finden. Die vorliegende Studie, die die Arbeitsgemeinschaft Zeitwertkonten und FRANKFURT BUSINESS MEDIA – Der F.A.Z.-Fachverlag gemeinsam herausgeben, soll Antworten auf die Fragen geben, wie intensiv Arbeitgeber in Deutschland Zeitwertkonten anbieten, an welchen Stellen Hemmnisse bestehen und wie der konkrete Bedarf der Beschäftigten an flexiblen Arbeitszeitlösungen und an Zeitwertkonten aussieht.
Im Januar 2018 hat FRANKFURT BUSINESS MEDIA – Der F.A.Z.-Fachverlag insgesamt 317 Geschäftsführer, Vorstände und Personalleiter in Unternehmen in Deutschland online auf der Basis eines strukturierten Fragebogens befragt. Im Folgenden sind die Ergebnisse der Befragung analysiert und aufbereitet dargestellt. Zudem enthält die Studienbroschüre fünf Kurzporträts von Unternehmen, die als Best-Practice-Beispiele für den Einsatz von Zeitwertkonten gelten können.
Die gesamte Studie zum Download: Zeitwertkontenstudie (.pdf)
Über die AG ZWK
Die AGZWK ist ein von politischen und wirtschaftlichen Interessen unabhängiger Fachverband. Ihr Zweck ist die Förderung und Verbreitung von Zeitwertkonten als innovatives Instrument der Personalarbeit und für Arbeitnehmer wichtiges Element der Lebensarbeitszeitgestaltung.
Als eingetragener, 2006 gegründeter Verein hat die AG ZWK heute mehr als 100 Mitglieder, darunter Personalverantwortliche großer Unternehmen mit langjährig bestehenden Lebensarbeitszeitmodellen, Vertreter von Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden wie auch renommierter Beratungsgesellschaften im Bereich der Vergütungs- und Vorsorgegestaltung.
Die AG ZWK unterstützt alle fachlichen Bestrebungen zur Implementierung von Zeitwertkonten, insbesondere in Gestalt sog. Zeitwertkonten-Modelle. Sie wirkt mit bei der sozialpolitischen, arbeits-, steuer- und sozialversicherungsrechtlichen und betriebswirtschaftlichen Ausgestaltung dieser Modelle. Die Mitwirkung erfolgt durch die Aufklärung und Information von Unternehmen, Verbänden und der Öffentlichkeit, den Meinungsaustausch mit und die fachliche Beratung von Organen der Legislative, Behörden, Ministerien und Verbänden, die Veranstaltung von Seminaren und Tagungen zur Information, Weiter- und Fortbildung sowie die regelmäßige Herausgabe von Publikationen.
Tragende Säulen der Verbandsarbeit sind Fachausschüsse zu den Themenfeldern Arbeits-, Sozial- und Insolvenzrecht, Administration, Steuer- und Bilanzrecht sowie Kapitalanlage.
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